Lambda auf den Spuren queerer Geschichte, Teil 2

Der Jurist Karl Heinrich Ulrichs war ein früher Vorkämpfer für die Gleichberechtigung. Er forderte ab 1867 die Straffreiheit homosexueller Handlungen und prägte die Begriffe “homosexuell” und “heterosexuell”. 

Ab der Jahrhundertwende wurde die Homosexuellenbewegung organisierter. 1897 gründete der Arzt Magnus Hirschfeld mit Gleichgesinnten das “Wissenschaftlich-humanitäre Komitee”, das in der Öffentlichkeit für die Abschaffung des §175 warb. Dazu gab es bis 1923 das “Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen” heraus, in dem wissenschaftliche Artikel zu Homosexualität, Intersexualität und Transgender veröffentlicht wurden.  

1919 gründete Hirschfeld das private “Institut für Sexualwissenschaft”, das vor allem eine Anlaufstelle und Beratung anbot. 

Ebenfalls 1919 erschien der Stummfilm “Anders als die anderen” (schwarz-weiß und ohne Ton: die Dialoge wurden als Text-Tafeln eingeblendet), der die Erpressbarkeit homosexueller Menschen kritisiert und in dem Magnus Hirschfeld quasi sich selbst spielt: einen Experten, der erklärt, dass Homosexualität völlig normal sei.  

Besonders in den 1920er Jahren wurde Hirschfeld von vielen Konservativen und Rechten angefeindet. Weil die Lage für jüdische Menschen in Deutschland immer schwieriger wurde, kehrte er 1931 von einer Vortragsreise nach Nordamerika und Asien nicht mehr nach Deutschland zurück. Er lebte zunächst in der Schweiz und später in Frankreich, wo er 1935 starb. 

Sein “Institut für Sexualwissenschaft” wurde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten schon im Mai 1933 bei einer Bücherverbrennung vernichtet.  

Quellen/weiterführende Informationen:  
Queer.de: Magnus Hirschfeld
Wikipedia: Magnus Hirschfeld
Wikipedia: Geschichte der Lesben- und Schwulenbewegung